25 Jahre nach dem Eismarsch der Rorschacherberger Schulen

Nachdem vor 25 Jahren Bürgermeister Frick (links) und Jakob Federer (rechts) über 500 Eisüberquerungs-Urkunden signierten, genügte diesmal ein Eintrag ins Gästebuch. Bild: P.H.
Bürgermeister Franz Frick (links) und Jakob Federer (rechts)

Das Eis hatte sie verbunden

Genau 25 Jahre nach ihrem Rekognoszierungsmarsch über den zugefrorenen Bodensee nach Kressbronn trafen sich am letzten Freitag die damaligen Mitglieder des Rorschacherberger Schulrates und ihre Ehegefährtinnen zusammen mit dem damaligen Kressbronner Bürgermeister Franz Frick im Restaurant Lerche in Rorschacherberg zu einer Gedenkstunde, an welcher die 1963 geschlossene Freundschaft über den See nachdrücklich bekräftigt und vertieft wurde.

Gestern Sonntag waren es 25 Jahre her, seit nach positivem Rekognoszierungsergebnis Rorschacherbergs Primar-, Real- und Sekundarschüler, zusammen mit den Begleitpersonen etwa 500 Leute, bei strahlendem Wetter über den zugefrorenen Bodensee nach Kressbronn marschiert sind. Nun hatte der damalige Schulrat gefunden, die «Lerche» sei der geeignete Platz, um den Ort des damaligen Geschehens von erhöhter Lage überblicken zu können.

Jakob Federer, der damals als Präsident mit seinen Ratskollegen den nicht ganz unproblematischen Entscheid getroffen hatte, freute sich besonders, das damalige Kressbronner Gemeindeoberhaupt Franz Frick begrüssen zu können. Er rief anhand persönlicher Erinnerungen und unter Zitierung von Berichten in deutschen Zeitungen jenes Geschehen ins Gedächtnis zurück, das der damaligen Schuljugend zum unvergesslichen Erlebnis wurde. Im besonderen würdigte er die warmherzige Begegnung in eiskalter Angelegenheit, welche durch die Gastfreundschaft der Kressbronner so unvergesslich wurde.

Seeüberquerung Schule Rorschacherberg, Festlicher Empfang in Kressbronn
Seeüberquerung Schule Rorschacherberg

Alt Bürgermeister Frick meinte, die Kressbronner hätten ein solches Abenteuer nie gewagt. Er habe aber auf die Anfrage der Rorschacherberger freudig zugesagt und sei glücklich darüber. Er gucke jeden Tag, oft mit Sehnsucht, über den See und hoffe nur, dass die damals geschlossene Freundschaft bestehen bleibe. Wie er berichten konnte, ist es kürzlich wieder zu Kontakten zwischen der Realschule Kressbronn und den Schulen Rorschacherbergs gekommen und es sehe danach aus, dass diese Verbindung auf Schulebene bestehen bleibt.

So wurden in froher Runde Erinnerungen ausgetauscht, wobei sich ein ehemaliges Schulratsmitglied auch eines Schüleraufsatzes entsann, in welchem vom unheimlichen Ächzen und Donnern des Eises zu lesen war und darin wörtlich der Satz folgte: «Die Grossen rannten davon und ich bereute meine Sünden».
Wann wird wohl wieder einmal die ganze Schuljugend über das Eis nach Deutschland reisen können?

Ostschweizer Tagblatt, 29.2.1988
Text: Paul Hug

An die Eiswanderung der Schüler erinnert auch dieses Werk von Kunstmaler Lorenzi am Haus, das Hermann Schläpfer gegenüber seinem Landgasthof Rebstock an der Thalerstrasse in Rorschacherberg erbauen liess.

An die Eiswanderung der Schüler erinnert auch dieses Werk von Kunstmaler Lorenzi am Haus, das Hermann Schläpfer gegenüber seinem Landgasthof Rebstock an der Thalerstrasse in Rorschacherberg erbauen liess.

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